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  • Helmstedtbilder mit und ohne Autos...
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Parken in der Innenstadt

Ideen und Vorschläge für Helmstedt

Die Städteplanung steht heute, mit der stetig zu beobachtenden Zunahme des Autoverkehrs und der Verteilung des vorhandenen Raums für den hiermit verbundenen "Ruhenden Verkehr“ vor immer neuen Aufgaben. Für die Tageszeiten und einem wechselnden Personenkreis (z.B. Anwohner, Berufstätige, Kunden und Besucher) wird mal mehr oder weniger Parkraum benötigt. Hinzu kommen neue Anforderungen an die Abstellplätze, die eine Umstellung auf mehr Elektrofahrzeuge mit sich bringen wird (VW baut in Zwickau ab Ende des Jahres nur noch Stromer). Das Mobilitätsverhalten der Bürger, gerade in kleineren Städten wie Helmstedt, hat und wird sich weiter ändern und hierzu müssen schon heute die Weichen neu gestellt werden. Eine Ladestation am Holzberg für 2 Autos reicht da nicht aus. Auch mit mehreren Schnellladestationen in der Stadt, mit Ladezeiten von max. ½ Stunde, wird man das E-Auto für Autofahrer und besonders für Pendler nicht attraktiver machen. Die vorhandenen Parkhäuser und Parkflächen ausbauen mit einer entsprechenden Ladestruktur für E-Autos für Anwohner, die über keine eigenen Parkplätze verfügen, sowie auch Berufspendler sind hier eine Alternative wenn nicht sogar der einzige sinnvolle Weg. Vorhandene Parkhäuser den neuen Erfordernissen anzupassen sollte nicht das Problem sein wenn die Eigentümer hier mitmachen. Da der Parkraum im Innenstadtbereich heute schon nicht ausreicht (siehe die vielen Falschparker) muss neuer Parkraum erschlossen werden, der auch zukünftigen Anforderungen an eine E-Mobilität gerecht wird.

Helmstedter Parkgarage am Gröpern
Für den weiterhin erforderliche Parkraum in Helmstedt gibt es im nahen Stadtbereich durchaus genügend Flächen, die als zukünftige Parkplätze mit Ladestation ausgebaut und genutzt werden könnten. Als Beispiele: Der Maschplatz, das nicht mehr genutzte Bahnhofsgelände, Grundstücke am Elzweg sowie auch bekannte größere Flächen mit älteren Parkgaragen. Ohne die Einbeziehung privater Flächen in Absprache mit den Eigentümer wird eine nötige zukunftsorientierte Stadtplanänderung, die Mobilität und den ruhenden Verkehr ausreichend berücksichtigt, allerdings nur schwer funktionieren.

Die zukünftige Stadtplanung sollte das veränderte Mobilitätsverhalten der Bürger unbedingt berücksichtigen wenn die öffentlichen Parkflächen und damit das Stadtbild Helmstedts neu gestaltet wird. Beachtet werden sollte dabei auch, dass das Potential der privaten Parkplätze im Innenstadtbereich viel größer ist als man glaubt. Warum sollten Anwohner im öffentlichen Verkehrsraum bevorzugte Parkmöglichkeiten erhalten, wenn auf ihrem Grundstück bereits exklusive Möglichkeiten vorhanden sind? Bevorzugte Parkmöglichkeiten im öffentlichen Bereich sollten ganz abgeschafft werden, da eine gerechte Verteilung der Plätze nur schwer zu erreichen ist.

Die Schaffung neuer Parkflächen, die den zukünftigen Anforderungen gerecht werden, kann die Stadt sicherlich nicht allein stemmen. Mit einem guten Konzept z.B. am Bahnhof wird man sicherlich Investoren finden die hier auch für sich ein Chance sehen wenn zukünftig immer mehr E-Autos auch eine Ladestation brauchen.

Unter Berücksichtigung eines neuen Parkraumkonzeptes sollte man die Gelegenheit nutzen die Helmstedter Innenstadt attraktiver zu machen. Ein erster Schritt könnte sein, den innerstädtischen Bereich nur für Anwohner mit eigenem Parkplatz, Taxen, Busse, Lieferanten und Radfahrer freizugeben und im öffentlichen Raum, bis auf jetzt schon vorhandenen öffentlichen Parkplätzen, auf allen Straßen das Dauerparken verbieten. Mit dieser Maßnahme könnten auch die Einbahnstraßen und damit der Schilderwald verschwinden. Die Verkehrsbelastung im Innenstadtbereich würde sinken und damit für Bewohner und Touristen die Attraktivität der Innenstadt deutlich zunehmen. Radfahren in der Innenstadt wäre damit auch für älter Mitbürger deutlich attraktiver weil nicht mehr so gefährlich wie jetzt durch zugeparkte Straßen und oft auch zugeparkte Radwege.

Es ist kein Problem die Helmstedter Innenstadt fußläufig aus allen Richtungen zeitnah gut zu erreichen. Oft auch schneller als mit dem Auto wenn alle öffentlichen Parkplätze belegt sind. Regelmäßiges zu Fuß gehen hält auch ältere Mitbürger fit (Selbsterfahrung). Man muss es nur wollen und tun. Für gehbehinderte Menschen ist eine Ausnahmeregelung auch denkbar. Vergleichen wir die Situation mit Braunschweig oder Hannover. Hier fahren wir in ein Parkhaus und sind zu Fuß auch gut ein paar Kilometer unterwegs um die Geschäfte zu erreichen wo wir hinmöchten. Vom Helmstedter Bahnhof zum Hausmannsturm über die Neumärker und den Holzberg benötigt man ca.12 Minuten incl. Wartezeit vor zwei Verkehrsampeln.

Zu bedenken ist: Der Einzelhandel und einzelnen Bürger werden grundsätzlich gegen ein Parkverbot sein weil hier oft die Meinung vertreten wird der Kunde muss vor das Geschäft fahren können. Kann der Kunde das überhaupt und ist das noch zeitgemäß? Vielleicht ist es ja viel effektiver für die Geschäfte und den Kunden selbst wenn er an mehreren Geschäften fußläufig vorbei kommt und dabei neues entdeckt was in den Großmärkten und im Internet nicht zu finden ist. Stellt fest, dass nicht ständig Autos über die Neumärker zur Bauerstraße hochfahren und wieder die Kornstraße runter zum Markt und dann nochmal herum oder z.B. weiter zum Magdeburger-Berg weil es auch im nahen Umfeld zur Innenstadt keinen Parkplatz mehr gibt.

Zu bedenken ist auch, dass es vielleicht Spaß macht allein oder mit Freunden ohne Autoabgase vor einem Bäckerladen bei einem Stück Kuchen und Kaffee zu sitzen .

Anzumerken ist Einen Sack Kartoffeln, Lebensmittel für die ganze Woche oder die Kiste Wasseroder Bier wird heute nicht mehr in der Innenstadt sondern im Großmarkt vor den Toren der Stadt gekauft. Hier gibt es den Parkplatz vor dem Geschäft. Der Trend wird sich hier auch nicht ändern. Selbst Fernsehgeräte, Kühlschränke, Spielsachen für die Kinder und vieles mehr wird heute im Großmarkt am Stadtrand oder Internet gekauft. Viele Produkte gibt es in der Innenstadt ja kaum noch, wenn überhaupt. Erhalten, und verbessern der Innenstadt sollte daher die Aufgabe sein um das Flair der Helmstedter Innenstadt als gute Alternative zum stressigen Einkauf im Großmarkt zu erhalten.

Vielleicht ist ein Konzept "Kein Parken auf der Straße“ ein erster Schritt das Innenstadtbild von Helmstedt deutlich zu verbessern und damit mehr Spaß beim bummeln durch die Innenstadt und vorbei an deren Geschäften zu haben. Einen Versuch ist es wert. Die Innenstadt wieder lebenswert zu machen ist das Ziel, nicht das Auto abzuschaffen. Darum brauchen wir mehr öffentlichen oder auch privatvermarkteten Parkraum um auch in Zukunft mit den neuen Mobilitätsanforderungen allen Bürgern gerecht zu werden.

Seit dem 30.12.2022 wurde diese Seite 22289 mal aufgerufen.

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