Die vom Ziegenmarkt zum Nordertor führende Straße war ursprünglich Teil der alten Heer-und Handelsstraße, an der sich Helmstedt entwickelte. Sie muss schon im 15.Jh. durch Steine befestigt gewesen sein, denn 1426 findet sich bereits der Name "de Stynwech". Weitere Bezeichnungen waren " vor dem Nordore" -1461-, "Nordtorsche Straße" -1536-, "Steinweg vor dem Nordore" -1556-, 1617 ist zu ersten Male die heutige Bezeichnung bezeugt. Etwa in der Mitte der Straße münden die Bötticher-, Stoben- und Walpurgisstraße und bewirken eine platzartige Erweiterung. Sie wird von dem Backsteinbau der ehemaligen Töchter-, jetzt Sonderschule dominiert, der anstelle von drei Wohnhäusern entstand und den Maßstab der kleinteiligen Bebauung sprengt. Von städtebaulichem Reiz ist dagegen das teilweise aus dem 17. Jh. stammende Haus Nr.5, das als östlicher Abschluss diese "Platzes" einen Blickfang für den von Westen kommenden bildet.
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Sehr gegensätzlich ist die Bebauung des nordwestlichen Straßenteils: Die Südseite wird hauptsächlich von Fachwerk- Wirtschaftsgebäuden des 16. Bis 18. Jh., die zum Kramer‘schen Gut (Stobenstr. 18) gehören, eingenommen.
Im Langen Steinweg hat sich - zumindest seit dem 16.Jh.- das Schmiedehandwerk konzentriert. Eine große Anzahl von Nagel-, Huf-, Messer- und Grobschmieden ist hier nachzuweisen und zwar teilweise über Jahrhunderte in einem Haus ansässig, in Nr. 10 etwas von 1577 bis 1809 oder in Nr. 20 mit nur wenigen Unterbrechungen von 1589 bis 1896.
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Quelle: Helmstedt, Architektur durch die Jahrhunderte / Elke v. Schulz 1981-Stadt Helmstedt
Bilder: Stadtarchiv, H.Rohm
Text:
Herbert Rohm
Quelle:
Helmstedter Altstadt-Brief
Ausgabe: 3 / 2023
Herbert Rohm
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