Helmstedts Straßen in der Altstadt
Schuhstraße
Der Name ist seit dem 15.Jh. bezeugt (1477 "shoestrate"), daneben findet sich im 16. und 17. Jh. Schusterstraße, im 15. und 16.Jh. auch Kürschnerstraße. Er muss jedoch schon viel früher entstanden sein, denn seit dem 16.Jh. sind hier zwar zahlreiche Schuhmacher nachweisbar, jedoch nicht mehr als in anderen Straßen Helmstedts auch, wie überhaupt das Schuhmacherhandwerk in Helmstedt eine wichtige Rolle spielte.
Die Schuhstraße gehörte früher zu den repräsentativsten Straßen der Stadt. Ihr nördlicher Abschnitt war zu Zeiten der Universität ein ausgesprochenes Professorenviertel. Auch andere Angehörige der akademischen Oberschicht waren in dieser Straße ansässig, außerdem zahlreiche Kaufleute und Brauer. Noch heute fallen die vielen, ungewöhnlich großen, teilweise massiven Bauten auf die hier seit dem 16. Jh. auf mehreren zusammengelegten Hausstellen entstanden sind. Das Meibom‘sche Haus Nr.14 von 1673 mit prächtigem Barockportal und repräsentativer Treppe oder das Eckhaus Nr.12/13 von 1666, dessen massives Erdgeschoss mit profilierten Portal des 18.Jhs. ebenfalls auf spätere Veränderungen schließen lässt. Bemerkenswert der um 1600 entstandene dreigeschossige Massivbau Nr.11.
Unter den übrigen, meist bescheidenen Bauten der Straße nimmt Nr.5 von 1514 eine Sonderstellung ein, es handelt sich um das älteste datierte Fachwerkhaus Helmstedts, das zudem mit seinem Treppenfries und den Spitzbögen auf der Obergeschoßschwelle ein selten gut erhaltenes Beispiel eines spätgotischen Hauses darstellt.
Bilder zur Schuhstraße und Krummen Gasse
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Quelle: ‘Helmstedt, Architektur durch die Jahrhunderte‘ / Elke von Schulz 1981 – Stadt Helmstedt Bilder: Stadtarchiv; H. Rohm
Quelle:
Helmstedter Altstadt-Brief
Ausgabe: 1 / 2023
Herbert Rohm
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