Helmstedts historische Straßen
Großer Kirchhof mit der St. Stephanikirche
Der heutige Bau – eine dreischiffige gotische Halle mit 5/8 Chorschluß – wurde Ende 13./ Anfang 14. Jh. erbaut und Anfang 15.Jh. erneuert. Stilistische Beziehungen bestehen zu St. Magni in Braunschweig. Vom Anfang des 15. Jh. stammen die Kreuzrippengewölbe und der größte Teil der Außenmauern mit den hohen Maßwerkfenstern. Seit 1439 wurde der ältere Turm durch den heutigen turmlosen Westbau ersetzt, dessen drei Räume sich ehemals in hohen Spitzbögen zum Langhaus öffneten. Die zweigeschossige Westempore wurde erst Ende 16.Jh. eingefügt.
Die übrige Ausstattung stammt weitgehend vom Ende des 16. Jhs. und weist neben der reich dekorierten 1596 gestifteten Kanzel und der Taufe von 1590 (von Mante Pelkinck) bemerkenswerte, zum Teil sehr üppige Epitaphien von Professoren der Helmstedter Universität auf. Der mehrgeschossige, mit Bildern und Skulpturen geschmückte Hochaltar von 1644 wurde von Kämmerer und Bürgermeister Christoph Royer gestiftet.
An den ehemaligen Friedhof, der 1818 an die heutige Parkstraße verlegt wurde, erinnern nur noch die an den Außenmauern der Kirche befestigten Grabplatten sowie die im nördlichen Teil gelegene “Boeckel’sche Kapelle“ des 17. Jhs., die unmittelbar an die den Friedhof im Osten begrenzende Stadtmauer angebaut ist.
Quelle:
Helmstedter Altstadt-Brief
Ausgabe: 2 / 2024
Herbert Rohm
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