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Helmstedts historische Straßen

Großer Kirchhof mit der St. Stephanikirche

Der ehemalige Friedhof der Stadtpfarrkirche St. Stephani geht auf die erste, um 1050 gegründete Marktansiedlung zurück. Als deren Kirche - ursprünglich nur in Form einer kleinen Kapelle - haben wir uns St. Stephani vorzustellen. Sie wird um 1150 erstmals genannt. Von einem romanischen Vorgängerbau sind auch noch Reste erhalten: neben Werkstücken, die im Westbau vermauert sind, ein Stephanus-Relief und ein Bronze-Türgriff mit Löwenkopf.

Der heutige Bau – eine dreischiffige gotische Halle mit 5/8 Chorschluß – wurde Ende 13./ Anfang 14. Jh. erbaut und Anfang 15.Jh. erneuert. Stilistische Beziehungen bestehen zu St. Magni in Braunschweig. Vom Anfang des 15. Jh. stammen die Kreuzrippengewölbe und der größte Teil der Außenmauern mit den hohen Maßwerkfenstern. Seit 1439 wurde der ältere Turm durch den heutigen turmlosen Westbau ersetzt, dessen drei Räume sich ehemals in hohen Spitzbögen zum Langhaus öffneten. Die zweigeschossige Westempore wurde erst Ende 16.Jh. eingefügt.

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Die übrige Ausstattung stammt weitgehend vom Ende des 16. Jhs. und weist neben der reich dekorierten 1596 gestifteten Kanzel und der Taufe von 1590 (von Mante Pelkinck) bemerkenswerte, zum Teil sehr üppige Epitaphien von Professoren der Helmstedter Universität auf. Der mehrgeschossige, mit Bildern und Skulpturen geschmückte Hochaltar von 1644 wurde von Kämmerer und Bürgermeister Christoph Royer gestiftet.

Foto: Achim Klaffen
An den ehemaligen Friedhof, der 1818 an die heutige Parkstraße verlegt wurde, erinnern nur noch die an den Außenmauern der Kirche befestigten Grabplatten sowie die im nördlichen Teil gelegene “Boeckel’sche Kapelle“ des 17. Jhs., die unmittelbar an die den Friedhof im Osten begrenzende Stadtmauer angebaut ist.



Quelle:
Helmstedter Altstadt-Brief   
Ausgabe:  2 / 2024
Herbert Rohm

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