Wichtiger Hinweis...

Zur Gestaltung unserer Webseite verwenden wir Cookies.

Durch die weitere Nutzung der Webseite stimme Ich der Verwendung von Cookies und der Datenschutzerklärung zu diesen Seiten zu.

Weitere Informationen zu Cookies und den von uns verwendeten Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Neue Beiträge
  • Helmstedtbilder mit und ohne Autos...
Jahreskalender
Oktober 1904
MoDiMiDoFrSaSo
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
31

Georg Calixt

Eine Gelehrter an der Universität Helmstedt

* 14.12.1586 in Medelby bei Flensburg
+ 18.03.1656 in Helmstedt

Wohnung: Während seines Studiums im Haus von Cornelius Martini am Heinrichplatz 9 . Ab 1614 Papenberg 21, noch heute als Calixtsches Haus bekannt.

Helmstedts bedeutendster Theologe kam in Medelby bei Flensburg, das damals noch zu Dänemark gehörte, zur Welt. Sein Vater, ein Anhänger Philipp Melanchthons, verlor fünf seiner sechs Söhne aus erster Ehe. Bis zum 12. Lebensjahr erhielt er Privatunterricht. Ab 1598 besuchte er die Flensburger Lateinschule.

Nach den Helmstedter Matrikeln schrieb er sich am 28.04.1603 an der Juliusakademie ein. Er studierte zunächst Philosophie bei Caselius und Martini mit den Schwerpunkten Latein, Griechisch, Hebräisch, Geschichte, Mathematik und zeitweise sogar Medizin. Am 14.05.1605 wurde Calixt zum Magister phil. promoviert. Seit 1607 beschäftigte er sich auch mit der Theologie, um die er als Sympathisant der Humanisten zunächst einen Bogen gemacht hatte. Der Hofmannsche Streit war bereits zugunsten der Aristoteliker entschieden, aber Hofmann und Pfaffrad vertraten noch immer die orthodoxe Lehre. Calixt bildete sich daher in erster Linie autodidaktisch weiter und studierte mit Hilfe des Phil. Martini die Kirchenväter und die Scholastiker.

1608 kehrte er vorübergehend nach Medelby zurück, um seinem Vater bei den Predigten beizustehen. Die holsteinischen Bauern erklärten jedoch seine Stimme für zu schwach. Nachdem er sich noch einmal kurz in Helmstedt aufgehalten hatte, begab er sich von 1609 bis 1613 auf eine Bildungsreise, während der er in deutschen Städten sowie in Belgien, England und Frankreich Station machte. 1609 war er in Jena, 1610 in Gießen immatrikuliert. Am 30.08.1614 stellte er sich auf Schloss Hämelschenburg an der Weser dem Jesuiten Augustin Turrianus in einer Disputation. Seine glänzende Darstellung wurde in Helmstedt zur Kenntnis genommen.

Nach seiner Rückkehr wurde Calixt in Helmstedt Ende 1614 zum Professor der Kontroverstheologie ernannt und am 25.02.1615 in die Theologische Fakultät aufgenommen, obwohl sein Kollege Basilius Sattler seine Rechtgläubigkeit anzweifelte und diese Bedenken dem Herzog vortrug. Bis zu Sattlers Tod im Jahr 1624 unterstand er einer strengen Zensur. 1616 wurde er unter Heinrich Boèthius zum Dr. theol. promoviert. Seine Disputation beschäftigte sich mit Sätzen der lutherischen Bekenntnisschriften. Im gleichen Jahr wurde sein Antrag auf Entlassung, um in sächsische Dienste zu treten, abgelehnt.

Calixt hielt bis zu seinem Tod an Helmstedt fest. Hier entwickelte er eine Friedenstheol., mit der er die verfeindeten Konfessionen einander näher bringen wollte. Berufungen nach Frankfurt/Oder und Altdorf lehnte er ab. Er harrte auch 1625/26 in Helmstedt aus, als die Stadt besetzt und von der Pest heimgesucht wurde. Die Hochschule war bis 1628 geschlossen. Seine wertvolle Büchersammlung lagerte er während dieser Zeit aus. Ein schwerer Schlag war für ihn der Tod seines ältesten Sohnes Johann Erich. 1628 kaufte er in Halberstadt eine stillgelegte Druckerei mit 2,5 Zentnern griechischer und lateinischer Lettern an, die er nach Helmstedt transferierte. Er erhielt ein Privileg von Herzog Friedrich Ulrich zum Druck seiner Werke.


1633 reiste er mit seinem Schüler Brandan Daetrios, dem späteren Stadtsuperintendent von Braunschweig, nach Weimar und Würzburg, um dem sächsischen Herzog bei der Neuordnung des Schul- und Kirchenwesens zu beraten. 1636 wurde er als erster Helmstedter Theologieprofessor zum Abt von Königslutter ernannt.


Quellen: Die Universität Helmstedt und die Epochen ihrer Geschichte, Hrsg. Landkreis Helmstedt 1976;
Die Lehrkräfte der Universität Helmstedt (1576 – 1810) Hrsg. Landkreis Helmstedt 2004.


Quelle:
Helmstedter Altstadt-Brief   
Ausgabe:  2 / 2024
Herbert Rohm

Seit dem 22.05.2024 wurde diese Seite 15508 mal aufgerufen.

Online REGION: 12  Heute: 1215  Gestern: 1283  Monat: 28205  Jahr: 4069550