Helmstedts Haupteinkaufsstraße
Die Neumärker Straße
Die vom Markt zur Neumark führende Geschäftsstraße Helmstedts. Ihren westlichen Abschluss bildete bis 1958 das einzige erhaltene Stadttor mit dem "Hausmannsturm“, das " Neumärker-" oder "Westertor“, nach dem auch die Straße "Westerstraße“ (1320 "platea occidentalies“) und "Vor“ oder "Nach dem Westertor“ genannt wurde. Seit 1958 gehört auch der jenseits der Tores liegende östliche Teil der Harslebertorstraße bis Gröpern dazu. 1965 wurde die Neumärker Straße zur Fußgängerzone umgestaltet. Ihre heutige Form erhielt sie wohl im Zuge der Stadterweiterung vom Anfang des 13,Jh., nachdem es vermutlich vorher schon einen Weg zum Kloster Marienberg gegeben hatte. Größere Bedeutung als wichtige Geschäfts- und Durchgangsstraße erlangte sie aber erst, als nach 1500 die vom Rhein über Braunschweig nach Magdeburg führende Handelsstraße nicht mehr über das Nordertor sondern über die Braunschweiger Straße die Stadt erreichte. Seit dem 17.Jh. sind in der "Neumärker Straße“ dann immer mehr Kaufleute ansässig geworden, bis sich im 19.Jh. fast alle Häuser im Besitz von Kaufleuten befanden. Außerdem wohnten hier Brauer und Angehörige der akademischen Oberschicht. Unter den Handwerkern standen Schuhmacher an erster Stelle.
Einen großen Teil der Nordseite zwischen Markt und Collegienstraße nahm früher das 1290 gegründete und 1527 aufgelöste Kloster der Augustiner- Eremiten ein. Die Außenmauern der Kirche sind noch in Nr.1 und 1a erhalten und das barocke Säulenportal an der dem Markt zugewendeten Hauptfassade erinnert noch an die Zeit, als der Bau als Universitätskirche genutzt wurde (1704 – 1809). Seit 1851 dient er als Wohn- und Geschäftshaus. In Nr.3 war bis 1570 die Ratsschreiberei, später die Rats-Apotheke und von 1830 bis 1904 die Herzogliche Leihanstalt untergebracht.
Der Hausmannsturm ist heute der Eingang zur Hauptgeschäftsstraße...
Quelle:
Helmstedter Altstadt-Brief
Ausgabe: 1 / 2024
Herbert Rohm
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